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Preisträger Viollier Preis 2013

18.06.2013
PD Dr méd. Pierre Fontana – Bereits zum 11. Mal wurde anlässlich der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin am 30. Mai in Basel der Viollier Preis, ein mit 10'000.- CHF dotierter Preis der Viollier AG, Allschwil, vergeben.
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Mit dem Viollier Preis sollen wissenschaftliche Originalarbeiten über klinische oder experimentelle Studien mit Relevanz auf den Gebieten des Preisstifters (Klinische Labordiagnostik, Kardiologie, Pathologie, ART) ausgezeichnet werden. Der diesjährige Preis ging an eine Gruppe von Forschern am Universitätsspital Genf um PD Dr méd. Pierre Fontana mit der Publikation:

Reny J-L, Berdagué P, Poncet A, Barazer I, Nolli S, Fabbro-Peray P, Schved J-F, Bounameaux H, Mach F, de Moerloose P, Fontana P.
Antiplatelet Drug Response Status Does Not Predict Recurrent Ischemic Events in Stable Cardiovascular Patients: Results of the Antiplatelet Drug Resistances and Ischemic Events Study.
Circulation 2012;125:3201-10.

In der Studie wurden 771 Patienten zweimal unter zwei verschiedenen Visiten mit spezifischen und auf Aggregation basierenden Methoden getestet. Der Follow-up dauerte 3 Jahre. MACE (Major Adverse Cardiovascular Events), der primäre Endpunkt, kam bei 16% der Patienten vor. Hypertonie, Rauchen, fortgeschrittenes Alter und erhöhtes LDL-Cholesterin waren für rekurrierende MACE prädiktiv. Weder die spezifischen, noch die Aggregationsbasierten Labortests ergaben dagegen einen zusätzlichen prädiktiven Nutzen in Bezug auf den primären Endpunkt.

Die Studie der Genfer Forscher bestätigt, dass Rauchen, erhöhter arterieller Blutdruck und erhöhtes LDL-Cholesterin das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Sie zeigt aber, dass die Therapie mit Plättcheninhibitoren und die Variabilität der Plättchenreaktivität bei Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit keinen prädiktiven Wert für rekurrierende kardiovaskuläre Ereignisse haben und die Tests sich auf Patienten in der akuten Phase beschränken sollten.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die durch ein medizinisches Laboratorium prämierte Arbeit zeigte, dass die Laboruntersuchungen in der vorliegenden Situation keinen Nutzen ergeben. Dies spricht für die Qualität der durch die Jury ausgezeichneten Arbeit.