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Preisträger Viollier Preis 2015

28.05.2015
Prof. Dr. med. Daiana Stolz – Bereits zum 13. Mal wurde anlässlich der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Allgemeine Medizin am 21. Mai in Basel der Prix Viollier, ein mit CHF 10‘000.- dotierter Preis der Viollier AG, Basel, vergeben.
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Bereits zum 13. Mal wurde anlässlich der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Allgemeine Medizin am 21. Mai in Basel der Prix Viollier, ein mit CHF 10‘000.- dotierter Preis der Viollier AG, Basel, vergeben.

Die diesjährige Preisträgerin, Frau Prof. Dr. med. Daiana Stolz von der Klinik für Pneumologie des Universitätsspitals Basel, durfte den Preis aus den Händen von Dr. sc. nat. ETH Stefano Longoni, Mitglied der Geschäftsleitung von Viollier AG, entgegen nehmen. Mit dem Viollier Förderpreis werden wissenschaftliche Originalarbeiten über klinische oder experimentelle Studien mit Relevanz auf den Gebieten des Preisstifters (Klinische Labordiagnostik, Kardiologie, Pathologie, ART) ausgezeichnet.

Der diesjährige Preis ging an Frau Prof. Daiana Stolz für die Publikation "Mortality risk prediction in COPD by a prognostic biomarker panel", die im Juli 2014 in der Zeitschrift European Respiratory Journal (Eur Respir J 2014;44:1557-1570) erschienen ist.

Die Preisträgerin wurde aus mehreren hervorragenden eingereichten Arbeiten von einer Jury anhand der durch die Juroren abgegebenen Scorepunkte ermittelt. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) gehört zu den häufigsten Krankheiten, in der Top 10 Liste der WHO steht sie an 4. Stelle. Die Vorhersage des Mortalitätsrisikos einer individuellen Patienten ist entsprechend von grosser Bedeutung.

COPD ist eine komplexe Erkrankung, die in verschiedenen Phänotypen auftritt. Die gleichzeitige Bestimmung mehrerer Biomarker, die den verschiedenen pathobiologischen Wegen entsprechen, könnte bei der Identifizierung von Personen mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko von Nutzen sein. Vor diesem Hintergrund entwickelten Frau Prof. Daiana Stolz zusammen mit Frau Anja Meyer, den Dres med. Janko Rakic, Lucas Boeck, Andreas Scherr und Prof. Michael Tamm der Klinik für Pneumologie des Universitätsspitals Basel einen Test aus der Kombination von drei Biomarkern (Adrenomedullin, Arginin Vasopressin und atriales natriuretisches Peptid) und bewerteten diesen in Plasmaproben von 385 Patienten im Hinblick auf die Abschätzung des Mortalitätsrisikos bei stabiler COPD.

Die Biomarker wurden in Kombination analysiert und als hoch oder niedrig definiert. In der Ableitungskohorte (n = 142) wurden 73 Todesfälle während eines fünf jährigen Follow-ups registriert. Die cruden Hazard Ratios für Mortalität waren 3.0 (1.8 – 5.1) für einen hohen Biomarker, 4.8 (2.4 – 9.5) für zwei Biomarker und 9.6 (3.3 – 28.3 ) für drei hohe Biomarkern verglichen mit keinen erhöhten Biomarkern.

In der Validierungskohorte (n = 243), starben 87 Menschen. Entsprechende Hazard Ratios waren 1.9 (1.1 – 3.3), 3.1 (1.8 – 5.4) und 5.4 (2.5 – 11.4). Multivariable Anpassungen für klinische Variablen sowie für den BODE Index (body-mass index, airflow obstruction, dyspnea and exercise capacity index in chronic obstructive pulmonary disease), und Stratifizierung der Stadien mit Hilfe der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease ergab konsistente Ergebnisse.

Die Zugabe des Panels aus den drei Biomarkern in den BODE -Index führte zu einer Nettoverbesserung der Reklassifizierung von 57.9% (21.7 – 92.4%) und 45.9% (13.9 – 75.7.%) nach 3 bzw. 5 Jahren. Gleichzeitig erhöhte Werte von Adrenomedullin, Arginin-Vasopressin und Atrial natriuretischem Peptid sind mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko bei Patienten mit stabiler COPD vergesellschaftet.

Prof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen