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Preisträger Viollier Preis 2016

27.05.2016
Dr. med. et phil. Michael Nagler – Der Viollier Preis wird jährlich für eine Arbeit aus dem Gebiet der medizinischen Labordiagnostik, der Pathologie oder der Reproduktionsmedizin, die neue, klinisch und diagnostisch bedeutende Resultate enthält, vergeben. Auch in diesem Jahr hat die Jury des Viollier Preises eine grosse Anzahl ausgezeichneter Arbeiten begutachtet.
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Nach eingehenden Diskussionen entschied sich das Gremium für die Arbeit „Diagnostic value of immunoassays for heparin-induced thrombocytopenia: a systemic review and meta-analysis“, die im Februar 2016 in der renommierten Zeitschrift „Blood“ erschienen ist. Sie wurde von Dr. med. et phil. Michael Nagler und seinen Kollegen Prof. Dr. med. Lucas M. Bachmann, Prof. Dr. med. Hugo ten Cate und Dr. med. Arina ten Cate-Hoek von der Abteilung Hämatologie und dem hämatologischen Zentrallabor des Luzerner Kantonsspitals und vom Laboratory of Clinical Thrombosis and Haemostasis and Cardiovascular Research Institute des Maastricht University Medical Center in den Niederlanden durchgeführt.

Die Heparin-induzierte Thrombozytopenie, HIT genannt, ist eine lebensbedrohliche Komplikation, die bei der Behandlung von Patienten mit Heparin auftreten kann. Man spricht von HIT, wenn die Thrombozytenzahl im Blut auf weniger als 50% des Normalwerts absinkt. Dies stellt ein Problem dar, welches eine rasche Intervention erfordert. Immunoassays sind die Hauptstütze der Diagnose von HIT, ergeben aber oft falsch positive Resultate, und die Resultate sind erst nach einiger Zeit verfügbar. Die Autoren haben eine gut geplante Übersicht und Meta-Analyse über die diagnostische Genauigkeit der verschiedenen Immunoassays für HIT erarbeitet. Ihre Resultate erlauben nun eine sichere Entscheidung, die bei dieser lebensbedrohlichen Situation unabdingbar ist.